11. Gerlinger Abendspaziergang: Für`s Träuble-Areal interessieren sich alle

Der Gerlinger Abendspaziergang ist immer gut besucht. Aber so viele Teilnehmer wie beim 11. Abendspaziergang am 4. April 2019 waren noch nie dabei.

11. Gerlinger Abendspaziergang: Für`s Träuble-Areal interessieren sich alle

Die Großbaustelle des sogenannten „Träuble-Areals“ ist in Gerlingen spätestens seit dem Baubeginn im November 2016 in aller Munde und wird kontrovers diskutiert. Zu groß, zu eng bebaut, zu hoch, finden die einen. Von den dennoch exorbitant hohen Kosten ganz zu schweigen. Wohnungsnot und die allseits gewünschte Verdichtung sind die Stichworte jener, bei denen Realitätssinn über das Wunschdenken geht.


61 neue Wohnungen entstehen – nur noch eine ist zu haben

Kein Wunder, dass unsere Idee, bei einem Abendspaziergang auch diese Baustelle zu besuchen, auf große Resonanz stößt. Einen konkreten Eindruck von dem Bauvorhaben, bei dem 61 Wohnungen entstehen – von der 57 Quadratmeter großen Zweizimmer-Wohnung bis zum 266 Quadratmeter Platz bietenden Penthaus – haben beim Abendspaziergang rund 180 Teilnehmer bekommen. In zwei große Gruppen aufgeteilt, werden wir von der Architektin Katrin Grob und Gerhard Fuchs vom Heidelberger Büro Epple über Teile der Baustelle geführt.


Auf der Dachterrasse über den Dingen stehen

Bauträger des größten innerstädtischen Bauprojekts der vergangenen Jahrzehnte sind die Bauherrengemeinschaft Familie Häcker, die 20 ihrer 22 Wohnungen vermietet, und die Heidelberger Firma Epple, die bis auf eine große Penthaus-Wohnung alle anderen Wohnungen innerhalb kurzer Zeit verkauft hat. Womöglich hat ja der eine oder andere Abendspaziergänger beim Besuch der 80 Quadratmeter großen Dachterrasse der noch käuflichen Wohnung, die einen sensationellen Rundblick über Stadt und Landschaft bietet, Feuer gefangen. Sichtlichen Eindruck hat der Ausblick in jedem Fall bei uns allen hinterlassen.

In den einzelnen, leicht versetzten Gebäuden des Areals wird es aber nicht nur Wohnraum geben. Unter anderem werden auch die Polizei, eine Demenztagesstätte, der Bürgertreff, ein Edeka und die Bäckerei Trölsch mitsamt Café hier einziehen. Wer hier wohnt, kann den Lebensmittel-Einkauf auch dank Aufzügen tiefenentspannt und ganz ohne Auto erledigen. Platz dafür gibt es aber auch massenhaft: 187 Auto-Stellplätze wird die Tiefgarage bieten. Selbst wenn es im Moment noch nicht danach aussieht: Katrin Grob geht davon aus, dass Ende Mai, Anfang Juni die ersten Wohnungen bezugsfertig sein werden.


Geschlossene Gesellschaft im „Gusto“– perfekt organisiert

Viel Diskussionsstoff, das zeigt sich im Anschluss an die Führung im Ristorante „Gusto“, der zweiten Anlaufstelle des Abendspaziergangs, hat dessen erste Hälfte allemal geboten. Bei kleinen Pizzahäppchen, Tomate-Mozzarella im Gläschen, Tortelloni und anderen Leckereien sowie einem Glas Wein oder Bier wollen rund zehn Dutzend Teilnehmer noch ein wenig weiter diskutieren. Wirkt das „Träuble“ nun wie eine zu hoch geratene Stadtmauer oder wird das Positive in diesem Quartier überwiegen, wenn erst einmal der begrünte Innenhof mit Sträuchern, Bäumen, Pergola und Wasserlauf fertig und eingewachsen ist?

Einig sind wir Abendspaziergänger uns in zwei Dingen: Dank der kompetenten Informationen durch Katrin Grob und Gerhard Fuchs haben wir einen ersten konkreten Eindruck von diesem Bauwerk bekommen. Und perfekter als die Bersaglios und ihr Team kann man die Bewirtung einer vorher völlig unbekannten Zahl an Gästen, die auf einen Schlag ein Lokal betreten, eigentlich nicht bewältigen!